Erfolgreiches F-Schleppwochenende

Am Wochenende nutzten die Segelflieger auf dem Flugplatz Wahlstedt die gute Wetterlage, um intensiv den Flugzeugschlepp zu üben. Normalerweise werden die Segelflugzeuge mit einer Winde in die Luft befördert und suchen dann nach dem Ausklinken in ca. 300 Meter Höhe am Flugplatz nach Thermik. Alternativ kann aber auch ein Segelflugzeug von einem Motorflugzeug geschleppt werden, um gezielt weiter entfernte thermische Aufwinde unter Wolken anzufliegen oder um eine größere Höhe zum Suchen zu erhalten. Ein Privatpilot aus Stölln (Brandenburg) kam deshalb mit seinem einmotorigen Mehrzweckflugzeug WILGA nach Wahlstedt, das über Kurzstarteigenschaften verfügt und mit seinem bulligen 9-Zylinder Sternmotor über die notwendigen Kraftreserven verfügt.
Im orangefarbenen Schulungsdoppelsitzer wurden die Segelflieger vom erfahrenen Fluglehrer Wilfried Graupner, Henstedt-Ulzburg, in die Kunst eingewiesen, das Segelflugzeug exakt hinter der vorausfliegenden Wilga zu manövrieren. Da das Segelflugzeug leichter ist, hebt es früher ab, muss dabei aber knapp über der Grasnabe bleiben, bevor das Motorflugzeug mit gut 100 km/h auch in die Luft steigt. So sausten die Segelflieger beim Start zunächst einige Zeit in „Ameisen-Kniehöhe“ über dem Boden entlang, um dann mit einer hohen Steigrate von drei bis vier Meter pro Sekunde Höhe zu gewinnen. Bei leichten Böen und einsetzender Thermik waren die Flugmanöver durchaus anspruchsvoll, aber nach einer kurzen Eingewöhnung wurden sie von den Piloten gut gemeistert. „Als reines Flugzeug ist die Wilga eigentlich übermotorisiert, aber hier kann sie im Flugzeugschlepp ihre wahre Stärke ausspielen – das bereitet richtig Freude!“ so die Einschätzung von Graupner. Am Ende des Tages kamen mehr als 30 Starts zusammen und die Freude in den Gesichtern verriet, dass es für die Piloten nicht immer nur der lautlose Flug sein muss.