Neulich gesehen: Ein Lepo aus Ostfriesland
von Karsten Wilkening am 21.05.2009
K
ürzlich gesehen: Der ostfriesische Lepo vom LSV Papenburg e. V. (Flugplatz in der Nähe von Surwold). Das Zugfahrzeug stammt aus der Null-Serie der E-Klasse von Daimler-Benz, die eine Teststrecke in der Nähe des Flugplatzes betreiben. Über einen entsprechenden Kontakt kam der „Silberpfeil“ in den Besitz des LSV Papenburg, der ihn seit diversen Jahren ohne Probleme betreibt. Der Anhänger an sich hat zwei Aufnahmen für die Windenseile und ist leicht zu handhaben. Eigentlich kein Unterschied zu der Aufhängevorrichtung auf dem Dach unseres Rückholfahrzeuges– allerdings mit dem Vorteil, dass im Falle eines Schadens beim Lepo der Anhänger einfach umgespannt werden kann. Zur Not für ein Wochenende auch an einem Privatfahrzeug. Perspektivisch wäre so ein Anhänger eine denkbare Variante für unseren Verein.
Und für alle Segelflug-Novizen: Die heute gängige Bezeichnung „Lepo“ für den Seilrückholwagen ist eine Abkürzung von „Leporello“. Sie stammt aus der Nachkriegszeit, als die meisten Fahrzeuge zum Zurückholen des Windenseils vom Hersteller OPEL stammten. Glücklich schätzten sich all’ die Vereine, die sich einen solchen Luxus leisten konnten, denn oftmals wurden die Seile noch von Hand zurückgeholt. Bei 800 bis 1.000 Meter Flugplatzlänge eine sehr schweißtreibende und schmutzbehaftete Angelegenheit. Und da die Fahrzeuge damals zwar robust, aber hier und da doch anfällig waren und einfach mal stehenblieben, kam dann der eine oder andere Fluch unter der heißen Sommersonne über die Lippen: „Oller Opel!“. Und „oller Opel“ rückwärts geschrieben ergibt das Anagramm „Leporello“.