OLC 2011: Neue Regeln!
von Christoph Schwarz am 02.10.2010
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lles neu im neuen Jahr ?! Die am 12.10.2010 beginnende Saison 2011 des OLC bringt nach längerer Zeit einige erhebliche Regeländerungen mit sich. Dabei müssen insbesondere mit Motor unterstütze Segler sowie längere Flugzeugschlepps auf einen zwingenden "Abflugkreis" von 15 Kilometern um den Startplatz herum in der Liga-Wertung achten. Dazu kommt: Wird in dieser Wertung während des Überlandfluges der Motor genutzt, gibt es für den Flug nach der Motornutzung keine Wertung mehr!Ansonsten wird es eine Annäherung an die DMSt geben: Flächige FAI-Dreiecksflüge werden mit einem Bonus von 30 % honoriert.
Die Regeländerungen im Einzelnen:
1.
Die Wertung OLC-Classic (Flug mit maximal 6 Schenkeln) wird mit der OLC-FAI-Wertung (Dreiecksflug) verschmolzen. Die OLC-Plattform wird dabei automatisch die höchstmögliche Punktzahl ermitteln.
2.
Jeder Wertungsflug für die Landes- und Bundesligawertung kann nur noch innerhalb eines Umkreises von 15 Kilometern um den Startplatz herum gestartet werden.Dies hat zur Folge, dass im Falle eines F-Schlepps oder eines Segelflugzeuges mit Triebwerks-unterstützung der reine Segelflug spätestens in 15 Kilometer Entfernung zum Startplatz begonnen werden muss. Wird dies nicht beachtet, so wird der Flug nicht gewertet! Dies gilt im Übrigen auch für Segler, die unterwegs - außerhalb des 15 Kilometer-Kreises - ihren Motor benutzt haben: Eine Liga-Wertung des Fluges nach Motornutzung ist nicht mehr vorgesehen.
Ziel dieser Änderungen ist eine Erhöhung der Chancengleichheit zwischen reinen Segelflugzeugen und motorisierten.
3.
Ein Flug über maximal sechs Schenkel erhält pro geflogenem Kilometer einen Punkt. Die bisherige Reduzierung der Punktezahl für den 5. und 6. Schenkel entfällt.
4.
Ein Flug, welcher die Bedingungen eines FAI-Dreiecks erfüllt, erhält pro Kilometer 1,3 Punkte. Wurde das Dreieck durch Überfliegen des Abflug/End-punktes geschlossen, kann noch eine Verlängerung in Form von weiteren Schenkel angehängt werden, wobei es für die sich anschließende Strecke wieder einen Punkt pro Kilometer gibt.
5.
Die Meldefrist für alle Flüge beträgt nunmehr zwei Tage. Damit muss ein Flug innerhalb von 48 Stunden nach der Landung angemeldet werden.
Hinsichtlich der Streckenwahl des Fluges kann man damit festhalten:
Für den Kilometerjäger ändert sich nichts. Er kann seine Flugstrecke nach den Wetterbedingungen
ausrichten und nach wie vor maximal sechs Schenkel beliebig positionieren. Der Punktejäger hingegen wird in der Mehrzahl der Fälle einen Dreiecksflug durchführen müssen. Denn ein 550 Kilometer FAI-Dreieck entspricht punktetechnisch einem 715 Kilometer Flug in Form eines Jojos. Überwiegend dürfte diese Kilometerdifferenz durch die Wahl einer meteorologisch günstigeren Strecke nicht herauszuholen sein. Eindrucksvoller kann man sich dies vorstellen, wenn man die zu erfliegenden Schnittgeschwindigkeiten betrachtet: Bei einem Wertungszeitraum von 7 Stunden muss der Kilometerjäger für die gleichen Punkte einen Schnitt von 104 km/h erfliegen, wobei der Dreieckspilot nur einen von Schnitt von 80 km/h erfliegen muss.
Der 15-Kilometer-Abflugkreis für die Ligawertung dürfte für die Mehrzahl der Flüge im Norden unerheblich sein. Spannender sieht es diesbezüglich sicherlich für einige Plätze in Alpennähe oder "luftraumtechnisch" benachteiligte Flugplätze aus.