Luftsportverein Kreis Segeberg e.V.

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Anspruchsvoller Saisonstart
von Karsten Wilkening am 31.03.2008
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ach der langen Winterpause steht der orangefarbene Schulungsdoppelsitzer am Start auf dem Flugplatz Wahlstedt. Der Kompass zeigt 110 Grad an – in der Verlängerung der Startbahn ist der Segeberger Funkturm zu sehen. Am Steuerknüppel sitzt Ulrich Gröning aus Kaltenkirchen. Auf dem zweiten Sitz hat Fluglehrer Klaus Tanneberg, 68 Jahre aus Wahlstedt, Platz genommen. Beide überprüfen den Fallschirm, die Anschnallgurte und schließen die Haube. Der erste Start für Gröning in diesem Jahr steht bevor. Aber mit Begleitung des Fluglehrer, damit die sogenannte Sicherheitsüberprüfung gleich am Anfang der Saison durchgeführt werden kann. „Heute ist das Fliegen anspruchsvoll“, so Tanneberg, denn der Wind weht kräftig und kommt von der Seite. „Das wird bockig im Landeanflug!“

Die Winde zieht das Seil an, und nach nur zehn Meter Rollstrecke ist der Doppelsitzer in der Luft. Knapp fünf Minuten später setzt das Flugzeug wieder zur Landung an. Die Landeklappen sind gezogen, der Fahrtmesser pendelt oberhalb von 100 km/h. Das ist genügend Reserve, falls es zu Windsprüngen kommen sollte. Mit deutlichen Ruderausschlägen korrigiert Ulrich Gröning die Turbulenzen, von der die Maschine während des gesamten Landeanflugs gebeutelt wird. Flugzeugnase nach oben, Flächen gerade, ausschweben lassen und Landung mit dem Sporn zuerst – Fluglehrer Tanneberg ist sehr zufrieden mit der Landung. Sicherheitsüberprüfung bestanden.

„Gerade nach der Winterpause ist es wichtig, schnell wieder die notwendige Routine zu erlangen“, so Fluglehrer Tanneberg, der selber seit seinem 14. Lebensjahr aktiver Segelflieger ist. Der Luftsportverein Kreis Segeberg hat vor vielen Jahren die Sicherheitsüberprüfung zum Saisonstart eingeführt, um alle Piloten sozusagen „qualitätsgesichert“ in die Luft gehen zu lassen. Sollte sich in der letzten Saison ein kleiner Fehler beim Fliegen eingeschlichen haben, so wird er spätestens nach der Winterpause von den Fluglehrern erkannt und korrigiert. Ulrich Gröning ist zufrieden mit seinem Flug, aber die Landung war auch aus seiner Sicht nicht ganz ohne.

Dann wird die Maschine von Hand zum Start geschoben, da der Untergrund auf dem Flugplatz immer noch sehr aufgeweicht ist und so wenig wie möglich mit Autos gefahren wird. Tanneberg legt seinen Fallschirm an, um mit dem nächsten Piloten in die Luft zu gehen. „Denk’ dran, Turbulenzen und Fahrt halten!“ Dann schließt er wieder die Cockpithaube und startet zum nächsten Überprüfungsflug. Und man hat die Gewissheit, dass Turbulenzen durchaus beherrschbar sind. Als am Nachmittag der Doppelsitzer wieder in die Flugzeughalle gebracht wird, haben alle Piloten den Ansprüchen von Tanneberg genügt. Er ist zufrieden. Und auf dem Flughafen in Fuhlsbüttel, den man aus 300 Meter Höhe am Horizont liegen sah, ist heute auch alles glatt gegangen.
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