Wasserflüge auf dem Segeberger See?
von Karsten Wilkening am 01.04.2008
Z
u Ostern stand der Flugplatz Wahlstedt nicht zum ersten Mal weitflächig unter Wasser. Das Phänomen war auch schon in der verregneten Saison 2007 häufig beobachtet worden. Die Segelflieger machen sich inzwischen berechtigte Sorgen um die Zukunft ihres Flugplatzes, da die ersten Feuchtbiotop-Bewohner in den dauerhaft entstandenen Teichen heimisch geworden sind. Eher durch Zufall machten die Flieger aber eine wichtige Entdeckung: Bei Rollversuchen mit dem Motorsegler durch die Feuchtzonen erzeugten die relativ kleinen Radverkleidungen bei einer Fahrt ab 30 km/h aufwärts schon soviel Auftrieb, dass ein Start auf Wasser denkbar ist. Nun wird in der Werkstatt eifrig getüftelt und geschraubt. Die Radkästen werden vergrößert und mit Aerofill, einem in der Luft- und Raumfahrt verwendeten Füll- und Auftriebsmaterial verkleidet. Ein Schwimmkörper für den Spornbereich wird neu konstuiert und aerodynamisch günstig angebracht. Außerdem wird der Motor mit einem Bi-Turbolader auf eine Startleistung von gut 200 PS gebracht. Damit wird dann die Schwimmfähigkeit und ein Eigenstart auf Wasser gegeben sein.
Zur Stadt Bad Segeberg wurden deshalb erste Kontakte aufgenommen, um zu prüfen, ob ab dem Sommer Wasserflüge für Touristen auf dem Segeberger See angeboten werden können. Direkt neben dem geplanten Cafe an der See-Promenade könnte angelegt und abgehoben werden. Der Motor ist sehr geräuscharm und mit dem „Blauen-Engel“ zertifiziert, so dass die Vogelwelt am Segeberger See auch in der Brutzeit durch die Starts nicht gestört würde. Die erhebliche touristische Bereicherung wird auch bei der Stadtmarketing-Agentur mit Interesse verfolgt. Notwendige Wartungen während des Flugbetriegs könnten im Bereich der Ruderclub-Steganlage vorgenommen werden. Die Pläne des Luftsportvereins Kreis Segeberg stehen aber noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Unteren und Oberen Naturschutzbehörde.





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