AERO 2009 - ein kurzer Besuchsbericht
von Karsten Wilkening am 06.04.2009
D
ie AERO 2009 bot eine ganze Menge von segelfliegerischen Impressionen, die einen Blick auf die Neuerungen der nächsten Jahre ermöglichten. Mein Eindruck: Turbinen-Flautenschieber sind stark im Kommen und überzeugen durch eine extrem kompakte Bauform und die sehr kurze Zeit zwischen Ausfahren und Nutzung der Volllast. Die Turbinen sind die ganz kleinen Brüder und Schwestern aus der Zivil- und Militärluftfahrt und finden sicherlich auch im Modellbau Verwendung. Sie eignen sich aber ebensogut, um beim Ausbleiben der Thermik zumindest noch zum Heimatflugplatz zurückkehren zu können und Außenlandungen zu vermeiden. In die gleiche Richtung geht die Entwicklung der bärenstarken Elektromotoren, mit denen auch der Selbststart möglich ist. Gegenwärtig werden Hochleistungsbatterien in den Tragflächen genutzt, die bis zu 160 Ampere Startleistung bieten. Aber die Brennstoffzelle ist kleiner, leichter und bietet inzwischen bis zu 180 Ampere. Am Beispiel des selbststartenden Motorseglers ANTARES wurde erläutert, dass die Brennstoffzelle in relativ kurzer Zeit einsatzbereit sein wird. Insgesamt ist der Trend ganz deutlich hin zu nicht selbststartenden Motorseglern erkennbar. Allerdings auch der damit verbundene Finanzierungsaufwand für die Vereine. Die Summen sind weit jenseits der 100.000 Euro Marke, bieten aber auch eine ganze Menge an Qualität, Technologie und Sicherheit.
Die Designs der Segelflugzeuge reichen inzwischen von klassisch gradlinig bis hin zu geschwungen futuristisch. Ein Blick auf die Entwürfe der Minimoa aus den 30er Jahren lässt erkennen, dass Ästhetik und Formgebung von Rumpf und Flächen wieder aufgegriffen werden - wenn auch mit dem festen Vorsatz, die Aerodynamik weiter zu optimieren.
Im Bereich der Windentechnik setzt sich das Kunststoffseil immer mehr durch und bietet gegenüber den Stahlseilen zwischen 50 und 70 Meter mehr Starthöhe. Das Kunststoffseil hat gegenüber seinem metallenen Pendant nur ca. 15% Gewicht zu verzeichnen. Außerdem ist die Bruchlast deutlich vergleichbar, wenn nicht sogar besser. Ist bestimmt auch für uns eine Überlegung wert.
Und dann war da noch der fast nicht mehr überschaubare Markt von Ultraleicht-Fliegern. Von „Spielzeugabteilung“, spleenigen Ideen bis hin zu ausgereiften und überzeugenden Reisefliegern reicht das Angebot. Wer’s mag ...
Und nun noch eine kleine Auswahl von den vielen Impressionen:
Angehängte Bilder:
DUO-DISCUS XLT mit dem bewährten Klapptriebwerk, das im Fluge ausgeklappt wir und mit konstanter Drehzahl bis zu 1m/s Steigen zulässt
(C) K. Wilkening
Angekommen in der Spielzeugabteilung ... Hier ein recht unkonventionelles UL - oder sollte es doch ein Turbo-Fön werden?
(C) K. Wilkening
Motorsegler mit Faltflächen - fraglich, ob das die Zukunft sein wird. Carbon und GFK haben ihre Zuverlässigkeit immer wieder unter Beweis gestellt. Die Faltflächen werden es erst noch machen müssen
(C) K. Wilkening
Der wunderschöne Motor einer Boeing Stearman - genutzt von der Wing-Walkerin Peggy Krainz.
(C) K. Wilkening





Seite wird geladen...