Flugsaison 2010 hat begonnen
von Karsten Wilkening am 27.03.2010
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as orangefarbene Arbeitspferd des Luftsportvereins Kreis Segeberg steht mit der Nase in Richtung Neumünster am Start auf dem Flugplatz Wahlstedt. Werkstattleiter Jens Kröger, Bad Segeberg, und Fluglehrer Ralf Dülsen, Klein Rönnau, haben die hellblauen Fallschirme angelegt und schließen die Gurte. Der erste Start der Saison steht bevor. Bis vor wenigen Wochen stand der Schulungsdoppelsitzer ASK 13 noch in der Werkstatt und wurde aufwändig gewartet. Sämtliche Lager innerhalb der Tragflächen wurden überholt. Dafür musste die Holzbeplankung an vielen Stellen geöffnet und die einzelnen Gleitlager gewechselt und gefettet werden. Erst dann konnte die neue Holzbeplankung millimetergenau geschäftet und neu verklebt werden. Eine fummelige und zeitaufwändige Arbeit, bei der aber die Jugendlichen des Vereins während des Winters eine Menge über das Innenleben eines Flugzeuges in Holz- und Stahlbauweise erfahren konnten. Von den Löchern in der Fläche ist nichts mehr zu sehen, aber ob sich die Arbeit gelohnt hat und das leichte Spiel der Lager in der Luft beseitigt ist? Der Überprüfungsflug soll es zeigen. Zwar hängen die Wolken recht tief und der kräftige Wind steht leicht links zur Startbahn, aber die 300 PS starke Winde schleppt den Doppelsitzer sicher auf gut 300 Meter Höhe. Da bleibt genügend Höhe, um die Ruderwirkung in allen Fluglagen zu testen. Nach der Landung sind Kröger und Dülsen gleichermaßen begeistert. Die Querruder sprechen sehr feinfühlig und direkt an, das Spiel in der Lagerung ist vollständig verschwunden. „Die Schüler werden sich freuen, denn nun kann selbst dieses große Flugzeug sensibel mit nur zwei Fingern geflogen werden“, so Dülsens Einschätzung. Und ihm ist die Freude am ersten Flug im Jahr ins Gesicht geschrieben. Als Berufspilot ist er viel in der Luft, aber das Segelfliegen ist für ihn nach wie vor die ursprünglichste Art der Fliegerei, die er auch nach Jahren immer noch in vollen Zügen genießt.
Auch für Jens Kröger hat sich der viele Aufwand in allen Aspekten gelohnt. Präzises Steuern in der Luft ist für ihn ebenso wichtig wie auf der Straße im Auto. Dafür hat er gerne die vielen Arbeitsstunden in Kauf genommen, denn alle anderen Flugkameraden, die ebenfalls ihren ersten Start in der neuen Saison absolvieren, sind begeistert vom Flugverhalten des Doppelsitzers. Nun kann die Flugausbildung in der neuen Saison auf hohem Niveau und mit sehr gut gewartetem Fluggerät fortgesetzt werden. Nur die Thermik fehlt noch.
Dateianhänge:

LN
Lübecker Nachrichten v. 01. April 2010

SZ
Segeberger Zeitung v. 30. März 2010

Nordexpress vom 14.4.
Segelflieger haben die Saison eröffnet