Scharfes Auge, Spiegel und Taschenlampe für die Sicherheit
von Karsten Wilkening am 09.10.2010
I
mmer zum Abschluss der Flugsaison wird es noch mal ernst beim Luftsportverein Kreis Segeberg. Selbst bei strahlendem Sonnenschein bleiben alle Flugzeuge ausnahmslos am Boden, denn der Flugzeug-TÜV muss durchgeführt werden. Die amtlichen Luftfahrtprüfer Klaus Haase und Paul Machalinski kamen aus Kiel zum Flugplatz Wahlstedt, um sich von Werkstattleiter Thorsten Maass (Bühnsdorf) die zwölf Segelflugzeuge, den Motorsegler und die Winde vorstellen zu lassen. Mit starker Taschenlampe, Gelenkspiegel und geübtem Blick wurde selbst der letzte Winkel eines jeden Segelflugzeuges genau inspiziert. Alle tragenden und beweglichen Teile, die Instrumente und die Verkabelungen müssen dabei den sehr hohen Sicherheitsstandards in der Luftfahrt genügen. Auch der Motor des Motorseglers wurde dabei genauestens unter die Lupe genommen. „Schließlich tragen wir mit der Prüfung die Verantwortung, dass die Flieger heil in die Luft und auch wieder herunter kommen“, begründete Prüfer Haase die genauen und strengen Kontrollen. Unter der Leitung von Maass waren im Laufe der Saison alle routinemäßigen Wartungsarbeiten vorgenommen worden. „Im Zweifelsfall haben wir die Teile ohne wenn und aber ausgetauscht, denn in der Luft müssen wir uns in jeder Situation auf unser Material verlassen können.“ Auch alle Lebenslaufakten der Flugzeuge, die viele Ordner füllen, wurden im Rahmen der Prüfung eingesehen. Kein Dokument fehlte und jede durchgeführte Reparatur konnte anhand der Akten belegt werden.
Der Aufwand, den Maass und seine Vereinsmitglieder betrieben haben, wurde dementsprechend belohnt. Die Prüfer stellten nur kleine Verschleißspuren an dem einen oder anderen Lager fest. Diese werden in der bald beginnenden Winterpause dann professionell in der vereinseigenen Werkstatt beseitigt. Dabei lernen vor allem die jugendlichen Segelflieger viel über die Bauweise der Flugzeuge, die aus Holz, Stahlrohrrahmen und Kunststoff bestehen, und werden die eine oder andere Reparatur unter Anleitung selbständig ausführen. Und auch der Motor des Motorseglers wird dann komplett getauscht und erneuert, da er seine Betriebsstundengrenze erreicht hat.