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Zielrückkehrflug - 219 km mit der Ka8 D-3622 !
von Lars Hartwig am 08.05.2012
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in Bericht von Jonas Hartwig:

Am Samstag-morgen entschloss ich mich angesichts des Wetters kurzerhand, meinen anstehenden 150km-Überlandflug auf der Ka8 anzugehen.
Der DWD hatte noch am Vorabend eher mäßiges Wetter vorher-gesagt. Jedoch zeigten die Cumuli schon am frühen Morgen, dass ein ausgedehntes Frühstück keine gute Idee war.

Zeitig am Platz angekommen, ergab die Rücksprache mit den erfahreneren Piloten, dass ein Zielrückflug nach Flensburg eine dem Wetter angepasste Aufgabe ist. 200km, eine stolze Aufgabe mit der Ka8! Der Wind aus Nordwest formte schon schönste Wolkenstraßen, die die Richtung vorgaben.
Also habe ich mir die Ka8 ausgerüstet mit allem Wichtigen wie Verpflegung, Kartenmaterial und iGlide als Backup.
Der erste Startversuch ging erstmal schief, nach wenigen Suchkreisen war ich wieder an der Position und gelandet. Doch der zweite Start um 11:47 Uhr MESZ brachte mir den Thermik-Anschluss und nach einmaliger Verlagerung kurbelte ich die Ka8 auf 1.300m.

Der Abflug, zunächst in Richtung des Plöner Sees, kostete gleich 700m. Westlich des Plöner Sees gab wieder sichere 1.200m. Am Ortsrand von Kiel ging es dann schon auf 1.400m Basis hoch –genug, um ein ganzes Stück gegen den Wind vorzufliegen – wenn man das mit der Ka8 bei Gegenwind so nennen möchte.

Ab dem Wittensee Höhe Eckernförde wurden die Bedingungen dann um einiges schlechter. Zwischen 600 und 1000m ging es eher mäßig aufwärts und noch weniger voran. Zwischendurch kam noch die Meldung von meinem Vater über Funk – er hatte mich trotz 90 Minuten späterem Start mit dem Astir fast eingeholt und ein, zwei falsche Entscheidungen über Eckernförde mit einer Außenlandung bezahlt.
Ich entschloss mich, von der Küste weg durch die ED-R148 zu fliegen. Die Antwort von Bremen Information war skurril, aber für mich positiv: „Die ED-R148 ist aktiv, wird derzeit aber nicht genutzt. Melden Sie, wenn wieder frei“. Gesagt – getan. Kaum in der ED-R, ging es auf 1.450m wieder hoch – das tat gut. Ab der Schlei gab es dann einige tragende Linien, und nach einem weiteren Bart bis knapp 1550m konnte ich dann die ED-R 148 auch wieder verlassen.

Um 15:17 MESZ habe ich meinen Wendepunkt erreicht – nach dreieinhalb Stunden Flug gegen den Wind. Auf dem Rückweg bei Eckernförde ging es dann nochmal spannend auf 550m herunter – mein Vater grüßte noch per Funk vom Acker aus, denn er hatte viel Zeit, den Himmel zu beobachten und hatte mich dann auch entdeckt.
Nachdem über Eckernförde ein zuverlässiger Bart wieder für 1.500m Abflughöhe sorgte, ging es nahezu ohne Kreis bis Kiel und von dort auf herrlich tragenden Linien mit bis zu 5m/s Steigen direkt zum Plöner See und von dort ohne einen weiteren Kreis nach Wahlstedt. Es war ein überwältigendes Gefühl, aus der Entfernung dann den Großen Segeberger See zu erkennen. Trotz spürbarer Kälte in den Knochen überwog die Euphorie angesichts dieses tollen Erlebnisses. Die Landung war um 16:47 MESZ, ich habe für den Rückflug mit 1,5h nicht einmal die Hälfte der Zeit des Hinfluges benötigt. Ein tolles Erlebnis mit dem Ergebnis, dass ich nun auf Kunststoff den nächsten Überlandflug angehen kann.

Jonas Hartwig
Angehängte Bilder:

Der Nord-Ostsse-Kanal in Sicht
Der Nord-Ostsse-Kanal in Sicht
(C) Jonas Hartwig
Flensburg, endlich!
Flensburg, endlich!
(C) Jonas Hartwig
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