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Bergfalke frisch "geschlüpft"
von Karsten Wilkening am 18.06.2015
D
er Luftraum über dem Flugplatz in Wahlstedt ist seit dem letzten Wochenende um eine Attraktion reicher: Ein
BERGFALKE zieht dort nun seine Kreise. Es handelt sich um einen waschechten Oldtimer, der 1958 gebaut
wurde, als Autos und Segelflugzeuge noch richtige Namen trugen und Carbonbauweise nicht mal im Science
Fiction vorkam. Der Doppelsitzer besteht aus einem konventionellen Stahlrohrrumpf, ist mit Leinwand bespannt
und trägt einen dezenten eierschalfarbenen Anstrich mit roten Akzenten.

Sein neuer Besitzer ist Claus Cordes, der hauptberuflich als Flugkapitän für die Lufthansa einen Airbus A-380
fliegt, aber schon als Jugendlicher die Begeisterung für das Segelfliegen erfahren hat. Den Bergfalken fand er vor
vielen Monaten in einem arg gerupften, jämmerlichen Zustand vor – eigentlich war er reif für die Verschrottung.
Aber Cordes erinnerte sich nur zu gerne an seine ersten Schulstart in einem Doppelsitzer gleicher Bauart und
fasste den Entschluss, den Bergfalken wieder aufzupäppeln und in neuem Glanze in die Luft zu bekommen.
Unzählige Baustunden später und unter Einsatz eines beträchtlichen Euro-Betrages, der weit über die in den
50er Jahren zu zahlenden 8.900 DM Neupreis hinausgeht, konnte das Flugzeug nun in einer kleinen Zeremonie
getauft werden. Als Referenz an seinen Schwiegervater, der ebenfalls ein begeisterter Segelflieger ist und Cordes
viel unterstützt hat, wurde der Schriftzug „Opa Herrmann“ auf der Nase des Segelflugzeugs enthüllt.

Zu den Gästen, die sich eingefunden hatten, zählte auch Hans-Werner Grosse aus Lübeck, der mehr als 50
Segelflug-Weltrekorde erflogen hat und lebhaft von einem seiner ersten Streckenflüge über Schleswig-Holstein
auf einem solchen Bergfalken erzählte. Auch Fluglehrer Klaus Tanneberg aus Wahlstedt hat als Jugendlicher
diverse Starts mit diesem Baumuster gemacht und war zutiefst erfreut, das Flugzeug so wunderschön restauriert
vorzufinden.

Claus Cordes möchte seinen Bergfalken in Zukunft auch dafür nutzen, mit Gästen die eine oder andere Runde zu
fliegen und ihnen zu vermitteln, dass die Begeisterung für das Segelfliegen nicht mit dem Ausüben des Hobbys
enden muss. Für ihn war es nämlich nur der Anfang einer beeindruckenden Pilotenkarriere, die ihn in die
Cockpits von Segelflugzeugen, Doppeldeckern, des Traditionsflugzeuges Ju 52 der Lufthansa und letztlich des
A-380 geführt hat.
Angehängte Bilder:

Claus Cordes präsentiert seinen (fast) neuen BERGFALKEN II. Klaus Tanneberg ist überaus angetan von dem Erfolg bei den unfangreichen Restaurierungsarbeiten.
Claus Cordes präsentiert seinen (fast) neuen BERGFALKEN II. Klaus Tanneberg ist überaus angetan von dem Erfolg bei den unfangreichen Restaurierungsarbeiten.
(C) K. Wilkening
Der Schriftzug "Opa Herrmann" ist eine Referenz von Claus Cordes an seinen Schwiegervater, der ebenfalls Segelflieger ist.
Der Schriftzug "Opa Herrmann" ist eine Referenz von Claus Cordes an seinen Schwiegervater, der ebenfalls Segelflieger ist.
(C) K. Wilkening
(C) LSV Kreis Segeberg
Ein wunderschönes "analoges" Cockpit mit einem Knüppel im ursprünglichen Sinne des Wortes ...
Ein wunderschönes "analoges" Cockpit mit einem Knüppel im ursprünglichen Sinne des Wortes ...
(C) K. Wilkening
Ein Typenschild sagt mehr als viele Worte.
Ein Typenschild sagt mehr als viele Worte.
(C) K. Wilkening
Der NDR begleitete die Taufe und hält einige der Worte fest, die Hans-Werner Grosse sprach.
Der NDR begleitete die Taufe und hält einige der Worte fest, die Hans-Werner Grosse sprach.
(C) K. Wilkening
Hans-Werner Grosse berichtete wie immer sehr lebhaft von seinen Erinnerungen.
Hans-Werner Grosse berichtete wie immer sehr lebhaft von seinen Erinnerungen.
(C) K. Wilkening
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