Allgemeines
Segelfliegen ist der Ursprung der Fliegerei. Am Beginn stand Otto Lilienthal (1848 - 1896) mit seinen selbstgebauten "Gleitflugzeugen". Er sprang mit diesem von einem Berg und wandelte die Höhe in Flugstrecke um.
Die heutigen Segelflugzeuge sind allerdings mit den damaligen kaum noch zu vergleichen (siehe Bilder). Segelfliegen ist das "Ausnutzen" der natürlichen Energie. Der Antrieb ist die Sonne, die durch ihre Bodenerwärmung die so genannte Thermik entstehen lässt. Es ist eine sehr umweltfreundliche Sportart. Wind ist, wie weit verbreitet, kein notwendiges Element zum Segelfliegen.
Bedingt durch den "Wetterfaktor" wird das Segelfliegen hauptsächlich
zwischen Mitte März und Mitte Oktober betrieben. Die Winterzeit wird zur
Wartung und Überholung der Flugzeuge und des sonstigen Materials genutzt.
Wie lange, wie hoch und wie weit kann man
fliegen ?
Die längsten Segelflüge dauerten etwa 15 Stunden. Der Höhenweltrekord liegt
bei etwa 15.000 Meter und die größte Strecke beträgt 3018 km, die in
Argentinien Ende 2002 geflogen wurden. Hier werden Windsysteme genutzt, die in den Bergen
entstehen und das Segelfliegen auch ohne Thermik möglich machen.
Diese Dimensionen sind in Deutschland
allerdings nicht erreichbar. Bei uns sind Flugzeiten bis 10 Stunden, Höhen bis 3000 Meter und Strecken bis
800 km realistisch möglich.
Was ist Thermik ?
Ein Segelflugzeug wandelt seine Flughöhe in Flugstrecke um. Physikalisch gesehen ist es die Umwandlung von potentieller in kinetische Energie. Damit das Segelflugzeug immer stabil fliegen kann, baut es Höhe ab und setzt diese in Strecke und Fahrt um. Ein Segelflugzeug sinkt im Normalflug etwa 70 cm pro Sekunde, je nach Segelflugzeugtyp mal mehr mal weniger. Gäbe es die Thermik nicht, wären somit die Flüge nach etwa fünf Minuten Flugzeit, die man aus einer Höhe von 320 Metern nach dem Windenstart gewonnen hat, zu Ende. Um nun aber länger fliegen zu können braucht man Thermik. Diese ermöglicht es uns wieder an Höhe zu gewinnen und diese wieder "umzuwandeln". Thermik ist von der Sonne erwärmte Luft, die vom Boden aufsteigt. Steigt folglich eine solche Luftmasse mit 70 cm pro Sekunde auf und das Segelflugzeug fliegt dort hinein, so ist das Eigensinken des Flugzeuge ausgeglichen; Das Flugzeug kann die Höhe halten. Ist das Steigen der erwärmten Luftmassen stärker, zum Beispiel 2 Meter pro Sekunde, so steigt der Flieger nach Abzug seines Sinkens mit 1,3 Meter pro Sekunde. Um nun aber nicht aus dieser steigenden Luftmasse herauszugeraten fliegen die Piloten Kreise und bleiben somit in der Thermik. Dies ist also der Grund warum man die Segelflugzeuge so oft Kreise fliegen sieht. Abgeguckt haben die Segelflieger sich diese Technik von den Vögeln, die man oft in der Thermik kreisen sieht.
Wieso Sport ?
Die meisten Besucher wundern sich immer, warum man Segelfliegen auch
"Segelflugsport" nennt. Dieses liegt daran, dass man hiermit meist
eine aktive Tätigkeit verbindet. Natürlich muss man das Segelflugzeug steuern,
aber das benötigt heutzutage kaum noch Kraft; Viele Flugzeuge lassen sich schon
mit zwei Fingern steuern. Der sportliche Aspekt ist eher passiv begründet. Zum
einen ist es die Konzentration, die durchgehend gefordert ist, und zum anderen
sind es die Belastungen für den Körper, wie die Druckunterschiede (durch
die Höhe) oder die verschiedenen Beschleunigungen. Es erfordert schon eine gute
Kondition, wenn man fünf Stunden oder länger fliegen will.
Lust bekommen ?
Dann besuch uns doch einfach mal auf dem
Flugplatz Wahlstedt. Wir sind dort ab April bis Oktober immer an den
Wochenendtagen von 9:00 Uhr bis 19:00 Uhr anzutreffen, vorausgesetzt, das
Wetter ist schön. Hier kannst Du dann einen Gästeflug machen, oder an einem Schnupperkurs
teilnehmen oder Dir einfach mal anschauen, wie das mit dem Segelfliegen
funktioniert. Wie wir zu erreichen sind findest du unter Anreise
oder schreib doch einfach eine Mail,
wenn Du mehr wissen möchtest.