100 Stunden Kontrolle des Motorseglers
Anders als bei Autos, muss der Motor eines Flugzeugs nach Ablauf von festgelegten Stundenintervallen penibel kontrolliert werden. Die beiden Motorseglerwarte Klaus Tanneberg, Wahlstedt, und Eike Witt, Norderstedt, hatten dabei insgesamt 58 Punkte auf dem Wartungsplan abzuarbeiten. Nachdem die Motorverkleidung demontiert war, konnten sie den Motor in angenehmer Stehhöhe einer umfassenden Inspektion unterziehen. „Die alte, analoge Technik macht schon Spaß – da können wir noch relativ viel mit eigenen Mitteln warten und reparieren“, so Eike Witt, der lange Zeit als Ingenieur tätig war und den Motor als robust und belastbar schätzt. Es handelt sich um einen luftgekühlten 4-Zylinder mit 90 PS, der seine Wurzeln im VW Käfer-Motor hat, aber für den Luftfahrtbetrieb entsprechend modifiziert wurde.
Auch Tanneberg, der lange Zeit in der Lufthansawerft in Hamburg gearbeitet hat, kennt den Motor in allen Details. „Es geht auch ohne ausgefeilte Elektronik, denn in der Luft zählt für uns absolute Zuverlässigkeit“, und prüft dabei mit einem Drehmomentschlüssel die Muttern auf diversen Stehbolzen. Zum Abschluss der Inspektion entscheiden beide, ein Ersatzteil zu bestellen, da sich das Erreichen einer Verschleißgrenze bei einem Gewinde abzeichnet. So bliebt der Motorsegler zwar an einem Tag bei gutem Wetter am Boden, aber Sicherheit hat für beide absoluten Vorrang. Am nächsten Tag war das Ersatzteil eingebaut, so dass der Werkstattflug stattfinden konnte. Ergebnis: Wieder alles topfit und klar für den Flugbetrieb. Ein großes Dank an die beiden Motorseglerwarte für die perfekte Arbeit!