Im siebten Himmel über Schleswig-Holstein
„Ich möchte unbedingt nochmal den Raps sehen“ Waren wohl die Worte, die uns diesen unvergesslichen Flug beschert haben…
Am Abend zuvor saßen wir nach einem gelungenen Grillfest beisammen und irgendwann sagte meine Copilotin in Spe, dass sie in den letzten Jahren keine Gelegenheit hatte, die eindrucksvolle Rapsblüte aus der Höhe zu bewundern. Das ist natürlich kein Zustand für eine Schleswig-Holsteiner Segelfliegerin und so machten wir sofort Pläne für den nächsten Tag. Wie der Zufall es wollte, war der Leistungsdoppelsitzer frei und der Wetterbericht lockte mit Wolkenhöhen von über 2000m, fast das Doppelte dessen, was wir sonst hier im hohen Norden gewohnt sind.
Nachdem die Reste der Grillfeier beseitigt waren, packten wir unsere sieben Sachen, hüpften in den Duo Discus XLT und nichts wie los. In der Luft wurden wir sofort von wahnsinnig ruhiger aber starker Thermik begrüßt, die uns bis auf 1600m trug. Schon jetzt war klar, dass der Flug etwas ganz besonderes werden würde. Überall im Land der Horizonte strahlten die Rapsfelder im hellen Gelb und mit gutem Blick auf die Küsten von Lübeck, Kiel und Eckernförde, konnte man die Konturen Schleswig-Holsteins klar erkennen. Unsere Sight-seeing-tour führte uns nach Kiel und Eckernförde, von dort am Nord-Ostsee-Kanal entlang zu den Militärflugplätzen Hohn und Jagel. Von dort aus weiter nach Husum, wo wir einen tollen Blick auf die Nordsee gehabt hätten, wäre nicht gerade Ebbe gewesen… So hatten wir einen ebenso tollen Blick auf das Wattenmeer, während die Ostsee immer noch gut erkennbar war. So hoch und frei über SH zu schweben und beide Meere, die Elbe und Dänemark gleichzeitig zu sehen, war ein ganz besonderer Moment, den wir beide so schnell nicht mehr vergessen werden.
Kurz vor Wahlstedt stiegen wir noch einmal auf 2200m (!), glitten von da aus in absolut ruhiger Luft unsere Höhe ab und landeten nach 3h 26 min wieder mit einer weiteren, wunderschönen Erinnerung.