Jahresnachprüfung bestanden
Paul Machalinski und Andreas Rau vom Luftsportverband Schleswig-Holstein zählen zu den wenigen Prüfern, die berechtigt sind, diese Lufttüchtigkeit festzustellen und zu zertifizieren. Bei Nebel und feuchtem Gras machten sie sich früh morgens routiniert an die Arbeit, um elf Segelflugzeuge, den Motorsegler und die Winde zu inspizieren. Mit starker Taschenlampe, Gelenkspiegel und geübtem Blick wurde selbst der letzte Winkel eines jeden Segelflugzeuges genau inspiziert. Alle tragenden und beweglichen Teile, die Instrumente und die Verkabelungen müssen dabei den sehr hohen Sicherheitsstandards in der Luftfahrt genügen. Auch der Motor des Motorseglers wurde ganz genau unter die Lupe genommen. „Schließlich tragen wir mit der Prüfung die Verantwortung, dass alles einwandfrei funktioniert und die technische Sicherheit zu keiner Zeit gefährdet ist“, begründete Prüfer Rau die genauen und strengen Kontrollen.
Unter Leitung von Werkstattleiter Thorsten Maaß waren im Laufe der Saison alle routinemäßigen Wartungsarbeiten vorgenommen worden. „Im Zweifelsfall haben wir die Teile ausgetauscht, um jedes Flugzeug ohne Bedenken an den Start zu bringen“, sagte der erfahrene Luftsportler. Aber auch die Dokumentation aller Reparaturen ist minutiös vorgeschrieben. Deshalb wurden sämtliche Lebenslaufakten der Flugzeuge, die viele Ordner füllen, im Rahmen der Prüfung eingesehen. Kein Dokument fehlte, und jede ausgeführte Reparatur konnte anhand der Akten belegt werden.
Der Aufwand, den die Segelflieger in Eigenregie betrieben haben, wurde insgesamt belohnt. Die Prüfer stellten wenige Verschleißspuren fest, denn die Flugzeugflotte wurde im Laufe der Jahre auf Flugzeuge auf Kunststoff umgestellt, die wesentlich weniger Wartung benötigen. Allerdings muss der orangefarbene Schulungsdoppelsitzer ASK 13, der noch zur alten Generation mit Stahlrohrrumpf und Leinwandbespannung zählt, in Kürze eine Grundüberholung des Rumpfes bekommen. Nach mehr als 35 Jahren Schulungsbetrieb war dieses notwendig geworden und für die Winterarbeit als Hauptprojekt eingeplant worden. Dabei werden auch die Jugendlichen des Vereins eingebunden, um unter Anleitung mehr von der Technik und den notwendigen Reparaturarbeiten zu erfahren.