Segelflieger beenden erfolgreichen Sommerlehrgang

In den letzten zwei Wochen haben die Segelflieger auf dem Flugplatz Wahlstedt jeden Tag genutzt, um in die Luft zu kommen und die Ausbildung der Flugschüler intensiv voranzutreiben. Und sie hatten viel Erfolg dabei: Mehr als 400 sichere Starts und Landungen wurden absolviert. Traditionell werden die Sommerferien vom Luftsportverein genutzt, um mit Unterstützung einiger Fluglehrer, die sich extra Urlaub nehmen, einen „rund um die Uhr“-Flugbetrieb anzubieten. „So erzielen wir einen deutlich schnelleren Schulungsfortschritt mit erstaunlichen Ergebnissen“, schätzt der erfahrene Fluglehrer Klaus Tanneberg, Wahlstedt, die vergangenen Tage ein. Neben längeren Überlandflügen konnten die Flugschüler mit steigender Erfahrung auch auf neue, bessere Flugzeuge umsteigen. Sozusagen vom VW Käfer auf einen neueren VW Golf. Jack Busch (16 Jahre) aus Kaltenkirchen wurde z.B. von seinem Großvater Tanneberg auf einen schnellen Kunststoff-Einsitzer eingewiesen, auf dem dann die ersten Starts unter seiner Aufsicht erfolgten.

Aber auch internationales Flair breitete sich beim Lehrgang der Segelflieger aus, denn aus dem französichen Toulouse hatte sich der 14-jährige Cedric Calvet unter die Flugschüler gemischt. Seine Eltern arbeiten dort bei Airbus, während seine Großeltern in Bad Segeberg wohnen. Später möchte er gerne Motormaschinen fliegen, doch den Anfang seiner fliegerischen Ausbildung wollte er auf den lautlosten Gleitern beginnen. Schön anzuhören war dann immer sein französicher Akzent, wenn er den orangefarbenen Doppelsitzer im Flugfunk zur Landung anmeldete. Auch Fluglehrer Holger Nehrlich, der am Abschlusstag regulären Fluglehrerdienst hatte, war erstaunt von der schnellen und präzisen Auffassungsgabe des jungen Schülers. „Es ist immer schön zu sehen, was in so kurzer Zeit intensiv vermittelt werden kann“, so sein Eindruck.

Aber auch die fortgeschrittenen Youngster im Verein, Jan-Michel Mette (Klein Rönnau) und Jonas Hartwig (Groß Rönnau) nutzten das Wetter, um der Hitze am Boden zu entfliehen und mit dem Hochleistungsdoppelsitzer „DUO DISCUS“ ausgedehnte Flüge über Schleswig-Holstein zu unternehmen. Da es je 100 Meter Höhe ca. 1 Grad kühler wird, herrschten für alle Flieger unter den Wolken angenehme 20 Grad. So genossen alle die goldgelben Getreidefelder von oben, die bereit für die Ernte sind.

Neben Klaus Tanneberg war auch Sebastian Behlke an vielen Tagen des Lehrgangs als Fluglehrer sehr aktiv in die Schulung eingebunden und hat viele Starts unter „verschärften Bedingungen“ gemacht. Das Warten auf das Anrollen im Windenschlepp war das eine oder andere Mal herausfordernd, denn unter der geschlossenen Haube entwickelten sich schnell Temperaturen von über 50 Grad. Aber Sebastian Behlke und die anderen Piloten wussten, dass die Abkühlung kurz nach dem Start im Fahrtwind einsetzen würde. So wurde der eine oder andere Schweißtropfen auf der Stirn gerne in Kauf genommen, denn die Thermik war an vielen Tagen gut und ließ so manch längere Flüge unter den Wolken zu. Also: Herzlichen Dank, lieber Sebastian, dass Du Deinen Urlaub für die Schulung der jungen Piloten eingebracht hast!

Das Fazit des Lehrgangs: Gute Stimmung, prima Wetter und viele schöne Starts und Landungen. Gerne wieder so!