Discus D-2572 auf Europatour

von Lars Hartwig

Am Donnerstag, 28.11.13 um 13:30 traten wir (1. Vorsitzender Torsten Maaß und Kassenwart Lars Hartwig) eine Reise durch 4 Länder an, um unseren Discus zur Firma Aerospool in die Slowakei zu bringen. Sechs Stunden später ging es an Bronkow vorbei – weitere sieben wurden für die Fahrt durch Polen bis Tschechien benötigt. Von dort bis zum Ziel Prievidza in der Slowakei hieß es weitere drei Stunden auf zuweilen abenteuerlichen Straßen zu überstehen. Da es ordentlich geschneit hatte, waren die Straßen großzügig vom Winterdienst gestreut. Dick wie Splitt lag das Salz auf der Fahrbahn und zerrte bis zum Ziel mit lautem Fahrgeräusch an unseren übermüdeten Nerven.

Kurz vor Sonnenaufgang angekommen, wurde das Gespann auf dem schönen großen Parkplatz vor dem Werksgelände abgestellt und die erste Mütze Schlaf seit Reisebeginn nachgeholt. Zwei Stunden später hieß es für uns, die Übergabe der 72 an Jozef Rendek vorzunehmen. Das Erwachen war ein wenig gezeichnet von unseren überraschten Gesichtern, waren wir doch eingerahmt von Dutzenden Mitarbeiterfahrzeugen, deren verfügbaren Parkplatzraum wir durch unsere fantasievolle Parkweise nicht unerheblich reduziert haben.

Der Empfang war herzlich, die erste Tasse Kaffee des Tages tat wirklich gut, und ohne große Umschweife ging es los mit der Übergabe. Hof und Hallen von Aerospool stehen voll mit Anhängern und Segelflugzeugen aus halb Europa. Sehr beeindruckend, woraus sich auch die Tatsache erklärt, dass Jozef sichtlich bemüht ist, uns als Kunden einerseits ein hohes Maß an Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, auf der anderen Seite aber auch stets sein Arbeitspensum bzw. das seiner Mitarbeiter im Auge hat. Also wurde zügig der Discus aus dem Anhänger geladen, die Flächen zu Prüfung des Zustandes ausgeladen und in die herrlich warme Werkshalle gebracht.

Ein wenig schmerzt es schon, wenn dann mit flinker Hand und etwas Schmirgelpapier der Lack an wichtigen Stellen bis auf das Gewebe heruntergeschliffen wird. Und was sich da zeigte, hatten wir auch schon befürchtet: Die Risse aus der Lackschicht sind auch deutlich im Gewebe zu sehen. In diesen Bereichen ist mehr Aufwand zu betreiben, um neue Gewebelagen zu laminieren. Der Aufwand für die Lackierung einer Fläche liegt bei ca. 80 Stunden.
Diverse Arbeitsschritte konnten wir direkt vor Ort ansehen. So standen in der Halle neue Arcusrümpfe- und flächen, die von Aerospool regelmäßig für Schempp-Hirth lackiert werden. Jede zweite Werksnummer wird hier mit dem Farbfinish versehen.

Gegen 10:30 Uhr hieß es dann wieder ab auf die Straße Richtung Heimat. Dank des nun fehlenden Anhängers waren wir gegen 22:30 Uhr wieder daheim, sehr müde, aber auch sehr zufrieden, dass dieses Vorhaben erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die selbe Tour steht nun für Ende März an, wenn wir eine 72 im neuen Lack
zurückholen können.

Morgens um 8:00 in Prievidza.
Ausladen zur Übergabe
Wie weit sind die Risse gedrungen? Wir werden es gleich wissen – Jozef rückt dem alten Lack zu Leibe.
Die Lupe bringt es an den Tag: Mit Farbe allein ist es hier nicht mehr getan.
Unser Discus zwischen nagelneuen Flugzeugen: Links die Fläche, rechts der Rumpf eines zukünftigen Arcus
Auf dem Hof wartet schon der nächste Arcus M auf seine Erstlackierung